Ich möchte anhand dieser Arbeit der Frage nachgehen, ob es möglich ist, mit Hilfe des Portfolios, historische Themen intensiver zu bearbeiten und die Kompetenzen, die seit 2010/2011 ebenfalls im Geschichtsunterricht bewertet werden müssen, mehr zu fördern als durch den traditionellen Unterricht.
Ziel meiner Portfolio – Arbeit wird es sein, aufzuzeigen, inwiefern diese Methode es ermöglicht, Lernen zu individualisieren, einen Bezug zu den Inhalten zu entwickeln und die Selbstständigkeit der Schüler zu fördern. Die Tatsache, dass der Schüler seinen Lernprozess dokumentiert und reflektiert, macht das Portfolio zu einer höchst innovativen Methode des Lernens und Lehrens, die so im luxemburgischen Geschichtsunterricht noch nicht oft angewandt wurde. Das Portfolio setzt dabei bei den Kompetenzen an und möchte sowohl Schüler als auch Lehrer aufzeigen, was er bewirken kann. Im Gegensatz zur konventionellen Leistungsbewertung richtet das Portfolio sein Augenmerk eher auf die Stärken des Schülers anstatt die Mängel und Defizite, die in unserem Schulsystem immer noch das Wesentliche darstellen, hervorzuheben.
Die Schüler arbeiten bis zu den Osterferien, parallel zum regulären Unterricht, in eigens vorgesehenen Portfolio – Stunden, an ihren Leistungsmappen. Das sogenannte Parallel – Modell ist besonders für Schüler geeignet, die wenig oder gar keine Erfahrung mit Portfolio haben und bietet so die Möglichkeit, selbstständiges Arbeiten zu begünstigen. Neben einer Reihe von Pflichtaufgaben enthält der Ordner eines jeden Schülers, eine Reihe von Wahlaufgaben zu Ägypten und Griechenland samt Regelunterricht. Reflexionsbögen, die der Lernende nach Abschluss der Wahlaufgaben zu jeder erarbeiteten Unterrichtseinheit erhält zeigen mir den Weg, den der Schüler gegangen ist. Da das Erstellen eines Portfolios sehr zeit- und arbeitsaufwändig ist, wird neben dem Lernprodukt des Schülers, sein persönlicher Lernfortschritt und seine Lernbemühungen am Ende des zweiten Trimesters bewertet werden.
Ich erhoffe mir durch das Portfolio, dass die Schüler die erforderlichen Kompetenzen, die Grundlage meiner Arbeit sind, anhand verschiedener Aufgabenstellungen intensive aktivieren: durch den Einsatz der Methodenkompetenz durch das Nutzen von Informationsquellen jeglicher Art oder das Auswerten unterschiedlicher Dokumente, erhalten die Schüler neben einer Erweiterung ihrer Fachkompetenz, die Möglichkeit einen bestimmten Kernbereich zu analysieren, zusätzliches Wissen zu konstruieren und zu produzieren. Die Orientierungskompetenz dient hauptsächlich dazu, den Schülern beim Zuordnen wichtiger Ereignisse bestimmten Epochen unterstützend entgegenzuwirken, während die Kommunikationskompetenz eher die Fähigkeit fördert, die Ergebnisse zu präsentieren und sich dabei angemessen auszudrücken.
Ich werde mich in meiner Arbeit zunächst mit der Kompetenz an sich und anschließend mit dem kompetenzorientierten Geschichtsunterricht und einen Exkurs zu verschiedenen Kompetenzmodelle befassen, ehe ich auf den Wandel des Geschichtsunterrichts eingehe.
Dabei werde ich die Rahmenlehrpläne der letzten zehn Jahre analysiere, um so auf die Veränderungen im Bereich der Didaktik hinzuweisen. Nach der Erörterung des kompetenzorientierten Bildungsstandards der Sozialwissenschaften in Luxemburg, warden die Kompetenzen im luxemburgischen Rahmenlehrplan ausführlich ergründet, um dann mit dem Konzept des Portfolios im Geschichtsunterricht den theoretischen Teil abzuschließen.
Die praktische Durchführung des Portfolios sowie allgemeine Reflexion runden meine Arbeit ab.