Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, neuere dystopische Romane für den Deutschunterricht an luxemburgischen Schulen aufzuarbeiten, da in den letzten Jahren der Trend der Dystopie auch den deutschen Literaturmarkt erreicht hat. Diese Modeerscheinung wird in der vorliegenden Arbeit auf ihre Ursprünge hin analysiert, die in den klassischen Dystopien des 20. Jahrhunderts zu finden sind. Eine ausführliche Analyse der gattungskonstituierenden Merkmale sowie die Verortung der Dystopie in der literaturgeschichtlichen Entwicklung stehen dabei im Vordergrund. Da Dystopien in hohem Maße auf andere Anti-Utopien verweisen, spielt ebenfalls die Intertextualität in diesem Zusammenhang eine Rolle. Auch das Phänomen der jugendliterarischen Dystopien und der große Erfolg dieser Gattung werden in dieser Arbeit untersucht. Anschließend werden einige methodische und praktische Ansätze vorgestellt, die bei der Behandlung von Ganzschriften im Unterricht förderlich sind und die sich, vor allem aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen sowie pädagogischer Erkenntnisse der letzten Jahre in besonderem Maße dazu eignen, die Dystopie im Unterricht zu behandeln. Hier sind die Differenzierung und das kooperative Arbeiten zu nennen. Die praktische Umsetzung, die den zweiten Hauptteil dieser Arbeit ausmacht, wird anhand von drei aktuellen Jugendromanen gezeigt. Bei der zehnten Klasse des EST konnten die Schüler zwischen „Wild“ von Lena Klassen und „Das Ende der Welt“ von Daniel Höra wählen, die dann parallel bearbeitet wurden, während „Corpus Delicti. Ein Prozess“ von Juli Zeh in einer 12. Klasse des ES behandelt wurde. Zu jeder Sequenz wird eine ausführliche Darstellung der einzelnen Unterrichtseinheiten mit den entsprechenden Arbeitsblättern vorgenommen.