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lundi 31 janvier 2022 / Catégories: Métiers, Ecologie/environnement

Die mögliche Rückkehr des Wolfes (Canis lupus) in Luxemburg

Tun Weber

In der vorliegenden Studie wurde die Akzeptanz der Bevölkerung Luxemburgs gegenüber dem Wolf (Canis lupus) anhand quantitativer und qualitativer sozial-empirischer Methoden untersucht. Es wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, der an zufällig aus dem Telefonbuch ausgewählte Personen, alle Jagdpächter Luxemburgs und einen Teil der Mitglieder des Luxemburger Ziegen- und Milchschafzüchtervereins verschickt wurde. Die Antworten wurden anschließend statistisch ausgewertet. Insgesamt ist die Luxemburger Bevölkerung dem Wolf gegenüber positiv eingestellt. Die Einstellung wird im Wesentlichen von der persönlichen Betroffenheit und der Einschätzung der Nützlichkeit bzw. Schädlichkeit des Wolfes beeinflusst. Zudem hat der Wissensstand einen Einfluss auf die Akzeptanz. Der Vergleich zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen ergab signifikante Unterschiede zwischen der hohen Akzeptanz der gruppenlosen Befragten und Naturschützer gegenüber den negativ eingestellten Schafhaltern, Landwirten und Jägern. Diese Unterschiede sind grundsätzlich auf die größere persönliche Betroffenheit der zuletzt genannten Gruppen zurückzuführen. Je mehr die Aktivitäten der Gruppen vom Wolf betroffen sind, umso eher wird der Wolf als Schädling gesehen. In den mündlichen Befragungen konnten die Ursachen der Unterschiede zwischen den sozialen Gruppen geklärt werden. Hierbei wurde deutlich, dass für die „Administration de la Nature et des Forêts“, das „Musée National d’Histoire Naturelle“ und die Stiftung „Hëllef fir Natur“ die positiven Auswirkungen des Wolfes den negativen Aspekten überwiegen. Der „Groupement des Sylviculterus“ und die „Féderation Saint-Hubert des Chasseurs du GrandDuché de Luxembourg“ sind neutraler eingestellt, da sie nicht an den Wolf als Regulator glauben. Die Landwirtschaft ist geteilter Meinung. Die „Bauren Allianz“ ist eher positiv eingestellt und sieht die Rückkehr des Wolfes als Indikator einer guten Kulturlandschaft. Die „Centrale Paysanne“ empfindet den Wolf als untragbares Risiko für die heimischen Nutztierbestände. Die Schafhalter und Ziegenhalter haben Angst vor Schäden an ihren Nutztieren und bestehen auf eine angepasste Entschädigung. Aus den Ergebnissen der vorliegenden Akzeptanzstudie und der existierenden Literatur wurden anschließend grenzüberschreitende Managementempfehlungen abgeleitet. Dabei wurde insbesondere auf Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Parteien, Umweltbildung, Prävention und Entschädigung eingegangen.

Tags:Wolf

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