Der Entschluss, mich mit digitalen Medien im Kunstunterricht auseinanderzusetzen,
entstand aus dem Wunsch heraus, selbst an der digitalen Ausbildung im
luxemburgischen Schulsystem teilzuhaben. Dieses Bedürfnis entstand aus meiner
eigenen Schul- und Studienzeit. Ich legte mein Abitur im Jahr 2001 im Lycée des
Garçons d’Esch-sur-Alzette in der Kunstsektion (section E) ab. Diese Jahre an
meiner ehemaligen Schule waren lehrreich, denn sie beflügelten meine technischen
Kenntnisse im Zeichnen und sie erweiterten mein Wissen im Bereich
Kunstgeschichte. Allerdings erlernten wir den Umgang mit Computerprogrammen,
wie zum Beispiel Photoshop, nicht. Ich verfügte zu dieser Zeit zu Hause über keinen
Computer und deswegen kannte ich viele digitale Arbeitsprogramme nicht. Im
Nachhinein empfand ich diese Wissenslücke als ein Hindernis, denn viele
Studienrichtungen blieben mir deswegen fremd und flossen dementsprechend nicht
in meine engere Berufsauswahl mit ein. Für mich steht also fest, dass digitale
Kenntnisse und Kompetenzen in einem modernen, den komplexen Anforderungen
des 21. Jahrhunderts entsprechenden Kunstunterricht dazu gehören müssen.
So liegt es nahe, dass ich mich bereits während meines Referendariats mit diesem
Thema beschäftigte. Meine wissenschaftliche Arbeit, die ich aus damaligen
Recherchen und Projekten erarbeitet hatte, trägt folgenden Titel: „Digitale Medien im
Kunstunterricht. Eine Bereicherung oder eine Zerstreuung des Lernvermögens?“
Während meiner Nachforschungen tauchte ich immer weiter in eine, mir vollkommen
neue, Schulwelt ein. Dies war für meinen Werdegang als Lehrer eine sehr fruchtbare
Zeit, die mein Wissensdrang geweckt hatte. Insbesondere die one-take-Videos2 von
Dr. Lodge McCammon und die Lerntutorials von Salman Khan hatten meine
Neugierde gepackt und ich wusste, dass ich mich damit tiefgründiger beschäftigen
will und auch selber in meinem Unterricht anwenden möchte.