In dieser Arbeit wird sich vorwiegend mit dem Motiv der Insel in Christian Krachts 2012 erschienem Roman „Imperium" auseinandergesetzt.
In einem einleitenden Vorwort wird die Wahl des Themas begründet und ausgeführt.
In einem ersten Teil steht das Inselmotiv als solches im Zentrum der Analyse. Es gilt als Leitmotiv für die gesamte Arbeit und wird in diesem Teil der Arbeit zuerst mit dem Robinsonat in Verbindung gebracht. Im Folgenden werden die, daraus resultierenden inselbezogenen Themenbereiche, wie z.B. die Insel als Utopie der Gesellschaft, als paradiesischer Ort aber auch als Ort der Abschottung behandelt. In diesem Teil wird auch näher auf den Protagonisten des Werks eingegangen.
Der nächste Teil der Arbeit bezieht sich auf die Thematik des Reisens und der Insel als Reiseziel, welche hier z.B. mit den Aspekten der Immigration, des Abenteuers und der Flucht in Bezug gebracht werden kann.
Im Folgenden wird auf die Exklusion des Protagonisten eingegangen. Vor dem Hintergrund seines ideologisch verzerrten, imperialistischen Grundgedankens, den Inselbewohnern seine idiosynkratische, absurde Doktrin aufzuerlegen, verkennt der Protagonist die realen Entwicklungen seiner Zeit und verschwindet praktisch in der Handlung des Werks und wird von der Insel absorbiert.
Daraus resultierend befasst sich der folgende Teil der Arbeit mit dem selbstzerstörerischen Kannibalismus des Protagonisten als Gegenpol zu seinem ursprünglichen Idealismus. Die radikale Umsetzung seiner Ideologie, der ausschließlichen Ernährung von Kokosnüssen (Kokovorismus), schürt schließlich das Verlangen nach dem, was er sich selbst verbietet und dekompensiert in der extremsten vorstellbaren Form (Kannibalismus).
Am Ende der Arbeit wird ein Exkurs angelegt, der sich mit der Intertextualität von Krachts „Imperium" in Bezug auf ausgewählte Werke beschäftigt. Der Roman wird anschließend in einen direkten Vergleich mit Marc Buhls „Das Paradies des August Engelhardts" (als alternatives Portrait des Protagonisten und seiner Philosophie), sowie William Goldings „Lord of the Flies" (als Beispiel einer dystopischen Robinsonade) gesetzt.
In einem nachbereitenden Ausblick werden anhand der aktuellen Rezensionen zum Werk, Positionen, die sich weitgehend etabliert haben wie auch solche, die nicht dem gegenwärtigen Konsens der Literaturkritik entsprechen, dargelegt und erörtert. Auch wird die Provokation von Christian Krachts Werk thematisiert.