Das Ergebnis der Arbeit, eine schüleraktivierende Unterrichtssequenz, teilt sich in zwei große Bereiche auf, nämlich sollen die Schüler in einer ersten Phase das Handwerk der Schreib- und Dichtkunst erlernen. Hierzu werden kleine Schreibübungen in der Klasse organisiert, die nach und nach das Interesse der Schüler für das Dichten wecken sollen. Außerdem werden Slam-Texte interpretiert und die Schüler lernen diverse Stilfiguren sowie gattungsspezifische Merkmale kennen. Auf kreative und produktive Weise werden die Jugendlichen an die Slam-Dichtung herangeführt, um so ihr Interesse für Literatur und Poesie im Allgemeinen zu wecken.
Der zweite Teil des Unterrichtskonzepts zielt auf die Veranstaltung eines Poetry Slams, eines Dichterwettstreits. Die Poeten performen ihre Texte und die Zuhörer entscheiden per Akklamation, welcher der Dichter in die nächste Runde gelangt. Die Schüler widmen sich anschließend gruppenartig in einer Schreibwerkstatt dem Schreiben eines Slam-Textes und werden somit ebenfalls zu Poeten. Sie genießen beim Schreiben kreative Freiheit, berücksichtigen aber die im Vorfeld kennengelernten Stilmittel, die Gedichtformen und die Bedeutung des Rhythmus sowie des Klangs. Auch die Performance der Texte muss geübt werden, schließlich geht der Erfolg eines Slam-Textes nicht nur aus seiner literarischen Qualität hervor, sondern auch aus der Performance der Poeten.
Diese Arbeit setzt sich neben einem Materialpool für Lehrer und Interessierte aber auch aus einem theoretischen Teil zusammen, in dem besonderer Wert auf den Konstruktivismus wie auf das handlungsorientierte Lehren und Lernen gelegt wird. Da die Schüler nach und nach autonom arbeiten und Wissen verinnerlichen sollen, nimmt die Lehrkraft eine „neue" Rolle ein, nämlich die des Begleiters.
Ein weiteres Kapitel wird den Kompetenzen gewidmet. Die Förderung der Kompetenzen in den Bereichen Schreiben, Sprechen, Lesen und Hören steht im Mittelpunkt der Unterrichtsreihe und sie ist als wesentlicher Faktor dieses Projekts anzusehen, schließlich lernt der Schüler mit Kopf, Hand und Herz, dass Literatur etwas Lebendiges und Aufregendes ist, womit er sich oftmals identifizieren kann.