Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt darauf, zu analysieren, wie Helmut Krausser die einzelnen Figuren seines Romanes darstellt, inwiefern eine Mehrfachkodierung der Idenditäten stattfindet und wie diese erreicht wird. Die Spaltungsfiguren im Roman sollten untersucht werden, vor allem die Figur des Arndt Hermannstein. In den Vordergrund gestellt wurde hier zunächst die vermeintliche Verdoppelung der Figur und später ihr Entpuppen als bloßes Schreibprojekt Sam Kurthes‘, was die Auslöschung der Figur als eigenmächige Persönlichkeit bedeutet.Die Idenditätsbildung sowie die Zerstörung der Persönlichkeit sollten in ihrer Vielschichtigkeit im Zentrum der Arbeit stehen und als Analysekategorie für den gesamten Roman dienen.
Methoden der Recherche
Zentraler Ausgangspunkt der Recherche war der Roman UC. Die Struktur des Textes wurde genau untersucht und zentrale Figuren, vor allem der Protagonist Arndt Hermannstein, wurden genauer analysiert. Auch der Rückgriff auf andere Werke des Autors war Teil der Analyse, so konnten wichtige Themenkomplexe und wiederkehrende Vorgehensweisen dekodiert werden. Die Sekundärliteratur zu Kraussers Werk sollte die Analyse stützen und als theoretische Grundlagen wurden die Erzähltheorie herangezogen sowie Schreiben, die sich mit der Idenditätsbildung beschäftigen.
Ergebnisse der Recherche
Die Analyse des Romans hat ergeben, dass ein Erzählen auf mehreren Ebenen stattfindet. Diese Ebenen ergeben sich dadurch, dass hinter dem Erzählten immer neue Erzähler auszumachen sind, bis zuletzt der Autor selbst im Geschehen auszumachen ist. Diese Textstruktur bedingt, dass die Figuren, die sich ihres fiktiven Charakters nicht bewusst sind, in idenditäre Krisen geraten. Sowohl die Figuren als auch die verschiedenen Erzählebenen und letztendlich auch die Erzählinstanz selbst sind mehrfach kodiert.