Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen praktische Unterrichtseinheiten (travaux pratiques) im Mechanikunterricht der "section technique générale" entwickelt werden. Für die praktische Durchführung der erarbeiteten Praktika wurde die Klasse 12GE1 des Lycée Michel Lucius ausgewählt. Es wurden Praktika zu mehreren Themen des Lehrplans der 12GE entwickelt. Die ausgewählten Themen sind die Kräfteaddition, das Freischneiden, die Ermittlung von unbekannten Kräften im zentralen und allgemeinen Kräftesystem, die Größe Drehmoment, die Schwerpunktslehre und die Standsicherheit.
Im theoretischen Teil der Arbeit sollen zunächst einige Unterrichtsmethoden für praktische Unterrichtseinheiten recherchiert und beschrieben werden. Anschließend werden die verwendeten Methoden zur späteren Bewertung der einzelnen Praktika dargestellt. Dies sind die Auswertung von Fragebögen und Schülererzeugnissen, insbesondere formative Tests. Außerdem werden die angewendeten praktischen Unterrichtsmethoden dargestellt.
Die Entwicklung der einzelnen Praktika lief dabei folgendermaßen ab: Nach einer ersten Ideenfindung für ein Praktikum zu einem bestimmten Thema wurde versucht diese Idee in Form eines konkreten Versuchsaufbaus umzusetzen. Anschließend wurden passende Arbeitsblätter zu den jeweiligen Versuchen entwickelt. Danach erfolgte eine versuchsweise Durchführung des Praktikums außerhalb der Klasse. Die Arbeitsblätter wurden bei Bedarf angepasst. Abschließend wurden eine PowerPoint, ein Fragebogen und ein formativer Test zu jedem Praktikum erstellt. Parallel dazu wurde festgehalten, welche überprüfbaren Lernziele mit den jeweiligen Praktika erreicht werden sollen und an welcher Stelle eines Praktikums die einzelnen Lernziele erarbeitet werden sollen. Außerdem wurde beschrieben, wie diese anschließend im formativen Test kontrolliert werden können.
Während der praktischen Umsetzung im Klassensaal wurden mögliche Schwierigkeiten identifiziert und gegebenenfalls notiert. Unmittelbar am Ende jeder Unterrichtseinheit hat jeder Schüler einen Fragebogen ausgefüllt. Zur Überprüfung der anvisierten Lernziele haben die Schüler in der Folgestunde jedes Praktikums einen formativen Test bearbeitet.
Im Rahmen der Analyse der Praktika wird zunächst die praktische Umsetzung im Klassenraum bewertet. Anschließend werden die formativen Tests ausgewertet, um das Erreichen der Lernziele zu überprüfen. Abschließend werden die Fragebögen aller Praktika zusammen ausgewertet.
Danach wird der Einfluss der vorliegenden Arbeit auf die eigene Sichtweise des Fachs „Mécanique“ und die konsequenterweise notwendige kritische Auseinandersetzung mit der didaktischen Vorgehensweise des offiziellen Lehrbuchs beschrieben.
Aus der Analyse der einzelnen umgesetzten praktischen Unterrichtseinheiten ging hervor, dass die größte Herausforderung bei der weiteren Optimierung der Praktika in der Anpassung an die realen Bedingungen im Schulalltag liegt. Da im Fach „Mécanique“ keine Praktika („travaux pratiques“), wie beispielsweise im Fach Elektrotechnik, im Lehrplan vorgesehen sind, müssen die praktischen Unterrichtseinheiten innerhalb von 50 Minuten mit einer Schülerzahl von bis zu 24 Schülern umsetzbar sein.
Abschließend kann festgehalten werden, dass meiner Meinung nach im veränderten Aufbau des Mechanikunterrichts der wesentliche Erfolg der vorliegenden Arbeit liegt.
Aus der Analyse der Ergebnisse der formativen Tests geht hervor, dass der kurzfristige Lernerfolg durch die entwickelten praktischen Unterrichtseinheiten zufriedenstellend war. Ferner hat die Untersuchung der Fragebögen ergeben, dass zum einen die Mehrzahl der Schüler der Meinung ist, dass sie die behandelten Themen durch die praktischen Unterrichtseinheiten besser und schneller verstanden haben als nach einer theoretischen Unterrichtseinheit. Zum anderen hatten die Praktika eine motivierende Wirkung auf die Schüler.