Ziel der Arbeit ist es, eine alternative Herangehensweise an das Thema „die Stadt im Mittelalter" zu finden. Die Schüler1 sollen bei dieser Einheit im Zentrum stehen und sich ihr Wissen über die Epoche selbst erarbeiten, um so ein nachhaltigeres Lernen zu ermöglichen.

1 Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit nur von „Schülern" und „Lehrern" gesprochen. Damit sind aber gleichermaßen Jungen und Mädchen sowie Frauen und Männer gemeint.

2 Über die Internetseite http://ltml.moodle-kurse.de/my/ hat man einen direkten Zugriff auf die Unterrichtseinheit.

Durch die Lektüre und das anschließende intensive Arbeiten mit einem Jugendroman soll versucht werden, den Schülern die Epoche auf eine neue Weise näher zu bringen, in der ihre eigene Leseerfahrung im Zentrum steht. Die Schüler können sich mit Hilfe des Romans und der interaktiven Lernplattform „Moodle"2, der zweiten wichtigen Standsäule der Einheit, auf zum Teil spielerische Weise ein Bild vom Leben im Mittelalter machen.

Zentraler Ausgangspunkt der Unterrichtseinheit wird der Roman „Jaromir in einer mittelalterlichen Stadt" sein. Die Schüler lesen den Roman in Eigenlektüre, damit jeder in seinem Rhythmus lesen kann.

Mit Hilfe der interaktiven Lernplattform „Moodle" erarbeiten sich die Schüler das angestrebte Wissen und die angestrebten Kompetenzen. Auch hier stehen die Schüler mit ihren unterschiedlichen Stärken und Schwächen, ihrem unterschiedlichen Vorwissen und verschiedenen Interessenbereichen im Zentrum. Alle Arbeitsschritte - von der Kontrolle des Textverständnisses über die Arbeit an Inhalten des Romans bis hin zur weiterführenden Auseinandersetzung mit komplexeren Themen der Epoche - werden von den Schülern in Einzelarbeit sowohl während des Unterrichts als auch zu Hause auf der Plattform „Moodle" erledigt. Der Lernprozess findet ganz individuell und dem eigenen Lerntempo entsprechend statt. Auch ist jeder einzelne Lernende aktiv und kann sich nicht hinter anderen Klassenkameraden „verstecken". 5

Ein weiterer Vorteil gegenüber einer „klassischeren" Herangehensweise an das Thema könnte die Tatsache sein, dass die Schüler durch kleine Tests, die immer wieder in die Sequenz eingeplant sind, die Angst vor einem großen Test verlieren.

So wird ein schrittweises und selbstständiges Lernen, welches jedoch unter Begleitung stattfindet, gesichert.

Um eine objektive und „vorurteilsfreie" Recherche und Durchführung zu garantieren, soll möglichen Ergebnissen nicht vorgegriffen werden. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass das Lernen der Schüler nachhaltiger sein wird als unter Anwendung einer „klassischeren" Methode. Die Schülerzentriertheit, das autonome Lernen und die schrittweise, an das eigene Lerntempo angepasste Erarbeitung sollten Garant dafür sein, dass die Schüler sich intensiv mit dem Thema Mittelalter auseinandersetzen, das Gelernte länger verinnerlichen und in ihrem späteren Leben bei Bedarf abrufen können