Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der produktiven Radioarbeit im Kontext des
Deutschunterrichts. Das schuleigene Radio LNW bietet den Schülern des Lycée du Nord in
Wiltz die nahezu einzigartige Gelegenheit, den Klassensaal zu verlassen und eigenständig Radio
zu machen. Radiomachen kann gerade im Sprachenunterricht überaus motivierend sein und
sich positiv auf die medienpädagogische und fachliche Entwicklung der Schüler auswirken;
insofern die vorhandenen Strukturen denn in Anspruch genommen werden.
In dieser Arbeit wird der Versuch gestartet, nach einem medienpädagogischen und radiobezogenen
theoretischen Exkurs einige gängige Radioformate wie die Radioumfrage, das Interview,
die Anmoderation, die Reportage und den Podcast auf deren Einsatzfähigkeit und Effektivität
im Unterricht hin zu prüfen. Um dies unter anderem zu ermitteln, gaben die Schüler der betroffenen
Klasse eine Einschätzung zu den einzelnen Formaten in Form eines Feedbackbogens
ab. Zudem gibt die Auswertung einer an alle Lehrer des LNW geschickten Online-Umfrage
Aufschluss über den tatsächlichen Einsatz besagten Mediums.
Im Ergebnis wird deutlich, dass ein Kompetenzzuwachs in Bezug auf die sprachlichen, journalistischen
und technischen Fähigkeiten bei den Schülern festzustellen ist und sie durch die Veröffentlichung
über die Radiowellen und auf der eigens dafür konzipierten Webseite zusätzlich
motiviert wurden. Leider scheuen die meisten Lehrer jedoch, sei es in den Sprachenfächern
oder in anderen Bereichen, aus unterschiedlichen Gründen davor, von dieser Einrichtung Gebrauch
zu machen.
Daher wäre es wünschenswert, wenn medienpädagogische Projekte sowohl im Radio LNW in
Wiltz als auch im allgemeinen Schulbetrieb völlig fächerunabhängig und bestenfalls fächerübergreifend
vermehrt durchgeführt würden und den Schülern das noch lange nicht ausgestorbene
Medium Radio nähergebracht würde.