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mardi 7 août 2018 / Catégories: Sciences naturelles, Biologie

Bruterfolg des Steinkauzes in Abhängigkeit von Nahrungsangebot und Biotopqualität

Feider Béatrice

Vor allem durch Habitatverluste in unserer Kulturlandschaft ist ein starker Rückgang des
Steinkauzes (Athene noctua) zu verzeichnen. Derzeit sind 20-30 Reviere in Luxemburg bekannt
(Stand 2014). Demzufolge steht der Steinkauz als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste der
bedrohten Vögel Luxemburgs.
Um ein konkretes Konzept zur Optimierung der Steinkauzreviere zu erstellen und insbesondere
die limitierenden Faktoren für die Aufzucht junger Steinkäuze zu ermitteln, wurden die
Futterquantität und -qualität in ausgewählten Revieren in Abhängigkeit von der
Landschaftsausstattung bestimmt. Während der Brutzeit, von Mai bis Juli 2015, wurden fünf
brütende Steinkauzpaare und ihre Jungen mittels Infrarotkameras und stichprobenartigen
Beobachtungen des Jagdverhaltens in der Dämmerung überwacht. Hierbei wurden die
untersuchten Reviere nach dem Bruterfolg vergangener Jahre als „gute“ und
„schlechte“ Reviere eingestuft. Zusätzliche Informationen zum Nahrungsangebot in den
Jagdrevieren wurden durch das Sammeln und Untersuchen von Gewöllen, sowie die Aufnahme
der Mäusebesatzstärke und Bestimmung der Abundanz der Regenwürmer in den Jagdrevieren
geliefert. Um Abhängigkeiten zwischen der Landschaftsausstattung sowie der Ausprägung des
Jagdgebietes und dem Nahrungsangebot zu ermitteln, wurden die Landschaftsstruktur, die
Nutzung und die Vegetationshöhe der einzelnen landwirtschaftlichen Parzellen in den Revieren
wöchentlich erfasst.
Es konnte festgestellt werden, dass die Menge und Qualität des von den Altvögeln gebrachten
Futters sich in „schlechten“ und „guten“ Revieren nicht wesentlich unterscheidet. Bei ca. 83 %
der mit Hilfe der Infrarotkameras beobachteten Beutetiere handelt es sich um Kleinsäuger,
davon hauptsächlich Wühlmäuse mit 70 %. Wirbellose Beutetiere stellen nur rund 8 % des
eingetragenen Futters dar. Damit gelten hauptsächlich Kleinsäuger als bevorzugte Beutetiere.
Die Gewölleuntersuchungen der Alttiere weisen hingegen auf einen großen Konsum von
Gliederfüßern hin. Dies könnte sich dadurch erklären, dass Altvögel die energiereichere Beute,
Kleinsäuger, eher an die Jungen verfüttern und gefangene Gliederfüßer selbst fressen. Auf die
Aufzucht der jungen Steinkäuze scheint vielmehr die Präsenz von Prädatoren in unmittelbarer
Nähe der Brutkästen einen negativen Einfluss zu haben. Auch die Vegetationshöhe in den
Brutgebieten während der Phase der Aufzucht der Jungvögel scheint eine Rolle zu spielen. So
war die Vegetationshöhe im Durchschnitt niedriger in den „guten“ Revieren als in den
„schlechten“ Revieren.
Die Erkenntnisse des Prädatoren-Einflusses wurden unmittelbar genutzt. Es wurden zusätzliche
Prädatorensicherungen an den betroffenen Brutkästen angebracht, um so die Aufzucht der
Jungvögel zu gewährleisten.

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