In der vorliegenden Arbeit werden aktuell angewandte und alternative Rückeverfahren in luxemburgischen Waldbeständen analysiert. Ziel der Studie ist es zu prüfen, ob die Lehre im Lycée Technique Agricole in Bezug auf Rückeverfahren an eine moderne nachhaltige Forstwirtschaft angepasst ist. Um dies zu ermitteln, wurde anhand von Experteninterviews, einer schriftlichen Lehrerbefragung und einer Internetrecherche untersucht, welche Rückeverfahren in Luxemburg aktuell angewandt werden. Darüber hinaus wurde untersucht, welche Rückeverfahren im Rahmen der Ausbildungen zum Umwelttechniker und Umweltfacharbeiter gelehrt werden und ob diese Verfahren an einen modernen nachhaltigen Waldbau angepasst sind. Des Weiteren wurde überprüft, ob es Alternativen zu diesen Rückeverfahren gibt und ob die Akteure der luxemburgischen Forstwirtschaft bereit sind, alternative Verfahren anzuwenden. Der Lehrplan des Lycée Technique Agricole wurde auf alternative Verfahren geprüft, die an eine nachhaltige Entwicklung der luxemburgischen Forstwirtschaft angepasst sind. Darüber hinaus wurde die Außenwirksamkeit des Lycée Technique Agricole mit ähnlichen Schulen anderer Länder verglichen, um einen möglichen Wissensaustausch zu erstellen.
Die Arbeit zeigte, dass in Luxemburg alle üblichen Verfahren angewandt und auch in Zukunft Bestand haben werden. Der Anteil an Kurzholz wird in Zukunft weiter steigen, so dass mehr Gewicht auf Kurzholzverfahren gelegt werden muss. Durch die finanzielle staatliche Förderung wird das Rücken mit Rückepferd und Seillinienverfahren an Bedeutung gewinnen. Im Lycée Technique Agricole werden in der Theorie alle üblichen Verfahren behandelt. In der Praxis jedoch können nur die, die der Ausstattung der Schule angepassten Verfahren angewandt werden. Für die Zukunft ist es wichtig, je nach Standort- und Umweltbedingungen das passende Verfahren auszuwählen und richtig einzusetzen. Boden- und Bestandesschäden sind in einer nachhaltigen Forstwirtschaft zu vermeiden. Ebenso ist es wichtig, dass das Lycée Technique Agricole die Möglichkeit einer Schulung in alternativen Verfahren anbietet, damit die Schüler ein Basiswissen über Kurzholzverfahren erlangen. Dies kann erreicht werden, indem in Maschinen investiert wird, Partnerschaften mit ähnlichen Schulen im Ausland organisiert oder die obligatorischen Praktika ausgeweitet werden.