Seit Jahrzehnten steigt das Problem des starken Übergewichts in ganz Europa. Jeder zweite Erwachsener und jedes fünfte Kind in Europa ist übergewichtig. Dies spiegelt sich auch im Schulbereich wieder: Im Schuljahr 2013/2014 gab es in Luxemburg in der Primarschule 12.7% und in der Sekundarschule 12% übergewichtige/adipöse Schüler. In jeder Klasse gibt es Schüler, die betroffen oder gefährdet sind. Dies hat multifaktorielle Auswirkungen auf den Schulsport. Aus Lehrersicht ergeben sich da-durch Probleme bei der Gestaltung des Sportunterrichts. Übergewichtige und adipöse Schüler sind bei der Ausführung von Sportarten beeinträchtigt.
In der vorliegenden Arbeit wurde eine empirische Erhebung in Form eines Fragebo-gens bei luxemburgischen Sportlehrern durchgeführt und in Bezug auf fünf zentrale sowie sechs offene Fragestellungen ausgewertet. Auf Basis der durch die Analyse ge-wonnenen Erkenntnisse wurde eine Homepage erstellt, die als Hilfestellung im Um-gang mit übergewichtigen/ adipösen Schülern dient. Zudem wurden in Zusammenar-beit mit Psychologen und Ärzten Informationsblätter zu verschiedenen, häufig auftre-tenden, Problemen im Sportunterricht erstellt.
Basis für den Fragebogen waren die 20 am häufigsten auftretenden Probleme im Sportunterricht mit übergewichtigen/ adipösen Schülern. Die Antworten der Sportleh-rer wurden nach Geschlecht und Alter der Sportlehrer, den Unterrichtsstufen und so-zio-ökonomischen Niveau der Schüler ausgewertet. In Bezug auf diese Variablen gab es keine Unterschiede bei den auftretenden Problemen. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass mit sinkendem sozio-ökonomischen Niveau die Zahl der übergewichti-gen/ adipösen Schüler in der Klasse steigt.
In einem weiteren Schritt wurde die Häufigkeit der genannten Probleme in eine Rang-ordnung gebracht. Weiterhin wurde eine Prioritätenliste ermitteltet, zu welchen Prob-lem die Sportlehrer Informationen erhalten möchten. Zuletzt wurde die Form der ge-wünschten Informationsdarreichungsform ausgearbeitet. Diese genannten offenen Fra-gestellungen wurden mit den Ergebnissen einer nach gleichem Muster aufgebauten zuvor in Belgien durchgeführten Studie verglichen. Bei Gegenüberstellung der beiden Studien lässt sich feststellen, dass die Ergebnisse in vielen Bereichen deckungsgleich sind.