Praxisalltag zeigt, dass Humor bereits als, teils bewusste aber großenteils unbewusste, Grundeinstellung in vielen Handlungsfeldern präsent ist und sein Einsatz sich außerdem bewährt hat. Er ist eine Handlungsalternative unter vielen, die aber, um Aussagen über seine Effektivität machen zu können, vorsätzlicher und zielgerichteter eingesetzt werden müsste.
Humor ist kein Allheilmittel: vor allem müssen Situation und Mensch ihn zulassen, er darf weder über- noch unterfordern und er muss ohne jeden Zweifel auch zur Persönlichkeit des Erziehers passen, um seine wichtigste Voraussetzung für eine positive Wirkung, die Authentizität, zu gewährleisten. Ein erster Schritt zu einer nachhaltigen Intervention ist, das Lachen generell als sinnvoll und nicht als selbstverständlich zu betrachten. Dabei muss die Beziehung zwischen Betreutem und Betreuer gefestigt werden, Respekt, Verständnis und Empathie als Grundvoraussetzungen müssen gegeben sein.
Der Irrglauben, dass Humor „einfach so“ da ist, weicht der Erkenntnis, dass eine zielgerichtete pädagogische Intervention auf der Basis des Humors einen positiven Nutzen, sowohl für das Wohlbefinden und letzten Endes die Lebensqualität des Betreuten, als auch für den Betreuer selbst hat. Humor ist kein „Nebeneffekt“, sondern eine effektive Handlungsmethode , die zielgerichtet und bewusst eingesetzt und demnach auch gelehrt werden kann.
Humor soll eine größere Rolle in der Erzieherausbildung spielen, unter welcher Form er in den Unterricht integriert wird, bleibt dann zukünftig zu testen. Nur fehlen sollte er nicht mehr!