Konzeption, Aufbau und Einführung des neuen Schulfaches „Vie et Société“ sind ein
erklärtes und wesentliches Ziel der Luxemburger Regierungskoalition aus Sozialdemokraten,
Grünen und Liberalen für die Legislaturperiode 2013 bis 2018. Im Verlauf des Prozesses
mussten viele offene Fragen und Herausforderungen beantwortet, bearbeitet und der
Öffentlichkeit vermittelt werden. Was geschieht z.B. mit den Inhalten der Fächer „Instruction
de religion chrétienne“ bzw. „Formation morale et sociale“, wenn sie zugunsten von „Vie et
Société“ abgeschafft werden sollen? In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen der
Konvention mit der Katholischen Kirche vom 26. Januar 2015 das Verhältnis zwischen Staat
und Kirche neu organisiert. Doch viele weitere Fragen erforderten konkrete und tragfähige
Antworten. Eine Auswahl: Welchen Kriterien unterliegt „Vie et Société“ und welche
inhaltliche Gestaltung erfordern diese? Welche Bewertung bekommt das neue Fach im
Aufbau des Curriculums? Wer darf es unterrichten bzw. welche Formation erfordert das neue
Fach? Wie kann eine effektive Evaluation des Faches gestaltet werden, die auch eine
Pertinenz des neuen Faches gewährleistet? Nicht zuletzt musste auch darüber befunden
werden, mit welchem Material im neuen Fach eigentlich gearbeitet werden soll. Welche
Materialien stehen angesichts der formulierten Kriterien zur Verfügung? Wie kann damit den
speziellen Gegebenheiten in Luxemburg begegnet werden? Sollte oder müsste gar eigenes
Material entworfen und publiziert werden? Diese zuletzt formulierte Frage nach dem Material
greift die vorliegende Recherche auf. Sie soll verfügbares Material im deutschsprachigen und
französischsprachigen Bereich aus den Jahren 2000 bis 2015 darstellen und auf seine
Verwendbarkeit für das neue Fach „Vie et Société“ hin prüfen.