Die folgende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur zu bestimmen, was Philosophie ist,
sondern auch darzustellen, was das Fach Philosophie (in Luxemburg) kann. Das ausgearbeitete
Kompetenzmodell soll nicht nur Außenstehenden ein besseres Verständnis, sondern auch
Lehrern einen möglichen Ansatz für das Umsetzen ihrer Praktiken ermöglichen. Um dieses
Modell zu bewerkstelligen wird damit begonnen, die verschiedenen Formen des Faches,
ausgehend von einer weltweiten Untersuchung der UNESCO, zu analysieren und die
Fähigkeiten bzw. Kompetenzen, die das Fach nach Meinung der Experten vermittelt,
herauszuarbeiten. Diese Erkenntnisse werden durch die offiziellen Bestimmungen der Fächer
Philosophie und Questions Philosophiques vervollständigt, um ein einheitlicheres Bild zu
zeichnen.
In einer zweiten Phase wird es darum gehen, eine Auswahl an bekannten Didaktiken des
deutsch- und französischsprachigen Raums zu treffen und deren pädagogischen Prinzipien auf
kompetenztheoretische Inhalte zu untersuchen. Ziel ist es, ein möglichst vollständiges
Kompetenzmodell für das Fach Philosophie auszuarbeiten. Es wird sich herausstellen, dass ein
Großteil dieser Didaktiken auf philosophischen Methoden und Ansichten beruht, sodass sich
ebenfalls unweigerlich die Frage nach einer zentralen philosophischen Kompetenz stellen wird.
Die Antwort steht ganz in der traditionellen Ansicht Aristoteles bezüglich des Staunens. Dieses
wird unter der Form einer rein philosophischen Kompetenz den Kern des formulierten
Kompetenzmodells bilden.
Letzten Endes hat das Modell zum Ziel, die Fähigkeiten und damit gleichzeitig die
Anforderungen des Fachs darzustellen. Dabei wird gezeigt, dass rein philosophische
Kompetenzen eher rar sind, und doch maßgebend für alle anhängenden Kompetenzen, die in
einem besonderen Maße, aber nicht exklusiv im Fach Philosophie gebraucht werden und von
Nutzen sind.