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lundi 6 août 2018 / Catégories: Santé

Interkulturelle Kompetenz in der Ausbildung zum Krankenpfleger. Die Kompetenz der Pflegenden im Umgang mit kultureller und religiöser Diversität

Theissen Max

Diese Arbeit hat sich mit der kulturellen und religiösen Diversität im Pflegealltag

beschäftigt und ist der Frage nachgegangen inwiefern sich Krankenpfleger

interkulturelle Kompetenzen in der Ausbildung und in anderen Lebensräumen

aneignen. Diese Arbeit lässt sich in den Kontext des Übergangs Ausbildung-Beruf

einordnen, da sie einerseits die Vorbereitung der Ausbildung auf den Beruf

hinterfragt, wie auch die Herausforderungen von Berufseinsteigern erforscht.

Mittlerweile haben 61% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund und somit

hat die besagte Diversität auch im Krankenhausalltag Einzug gefunden. Dadurch

rückt die Frage nach einer situationsgerechten und kultursensiblen Pflege

vermehrt in den Vordergrund. Im Kontextkapitel wurde ebenfalls dargelegt wie

Fragen der kulturellen und religiösen Diversität in der Pflege im Curriculum bzw.

in den Lehrplänen der Krankenpflegeausbildung eingegliedert sind, und welche

Kompetenzen im schulischen Kontext vermittelt werden.

Für die vorliegende Arbeit wurde ein qualitatives Forschungsdesign verwendet,

wobei 21 leitfadengestützte Interviews mit diplomierten Krankenpflegern, die

weniger als 5 Jahre Berufserfahrung haben, geführt wurden. Ein qualitativer

Ansatz ist am besten geeignet, um die Komplexität der subjektiven Erfahrungen

und Sinnzuschreibungen der Interviewkandidaten zu erfassen.

Diese Arbeit bettet sich in einen theoretischen Rahmen ein, der Kultur als einen

dynamischen Prozess betrachtet und die Multidimensionalität und Prozessualität

interkultureller Kompetenzen in den Vordergrund stellt.

Im analytischen Kapitel werden die Hauptherausforderungen beim Berufseinstieg

diskutiert. Es handelt sich dabei v.a. um die Kommunikation mit den Patienten

und deren Angehörigen, wie auch um die professionelle Verantwortung, die der

Übergang vom Status Schüler-Krankenpfleger mit sich bringt. Zum Thema

kulturelle und religiöse Diversität im Krankenhaus wurden fünf Hauptpunkte

herauskristallisiert. Zum einen ging es um die sprachlichen Barrieren und die

daraus resultierende mangelhafte Verständigung zwischen Patienten mit

Migrationshintergrund deren Angehörigen und den Pflegern. Zum anderen ging es

um unterschiedliche religiöse Bräuche, Gendernormen und Essgewohnheiten.

Letztere wurden weitgehend als unproblematisch empfunden. Der Umgang mit

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den Unterschieden kann als pragmatisch beschrieben werden. Etwas

problematischer hingegen wurden die unterschiedlichen Besuchergewohnheiten

erlebt, weil diese sowohl die Zimmernachbarn als auch die Arbeitsorganisation

stören.

Es wurden Bemühungen, Handlungsspielräume und Strategien des Personals im

Umgang mit kultureller und religiöser Diversität aufgezeigt. In diesem Kontext

wurde auch die institutionelle Dimension diskutiert, die von besonderer

Bedeutung ist, weil sie den Handlungsspielraum des Pflegepersonals definiert und

einschränkt. Somit kann kultursensible und situationsgerechte Pflege als ein

Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, institutionellen Vorgaben und

den kulturspezifischen Wünschen und Bedürfnissen der Pflegeempfänger

konzeptualisiert werden. Basierend auf der Interviewanalyse und dem

theoretischen Rahmen wurde ein pädagogischer Vorschlag skizziert, der für die

Vermittlung und Aneignung von interkulturellen Kompetenzen im schulischen

Kontext als geeignet scheint.

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