Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde versucht, durch den gezielten Einsatz
neuer Medien im Sportunterricht, Lehr- und Lernsituationen zu unterstützen. Gerade
im Fach Sport wird nur bedingt auf neue Technologien zurückgegriffen. Zwar nutzen
Lehrer neue Medien – insbesondere das Internet – jedoch überwiegend als
Unterrichtsvorbereitung und nur selten im Unterricht selbst. In einer
Bestandsaufnahme über aktuelle Entwicklungen im Schulwesen wurde gezeigt,
inwieweit ein Umdenken in Richtung innovativer Sportunterricht überhaupt ein
Thema ist. Mit Hilfe verschiedener Erfahrungsberichte von technologiegestützten
Unterrichtsbeispielen wurde verdeutlicht, was für den Einsatz neuer Medien im
Schulsport spricht und mit welchen Argumenten Kritiker versuchen ihre Meinungen in
die ganze Diskussion mit einzubringen. Aus den Diskussionen kristallisiert sich
heraus, dass aktuell der Einsatz von Tablets sich geradezu aufdrängt, in der Schule
allgemein sowie auch im speziellen für den Schulsport. In eigenen
Unterrichtsszenarien wurde daraufhin untersucht, inwieweit sich die in der Theorie
aufgezeigten Vorteile neuer Medien im Sportunterricht bestätigen lassen. In
folgenden Kategorien wurden Erfahrungswerte gesammelt:
• Einsatz von Tablets unter Nutzung von Internetseiten
• Einsatz von Tablets/Smartphones unter Nutzung verschiedener Apps
• Einsatz von Tablets/Apps zwecks Videofeedback
• Einsatz neuer Medien zwecks Evaluation
• Prinzip „Gamification“ im Sportunterricht
Eine Haupterkenntnis aus der Unterrichtspraxis deckt sich mit den in der Theorie
anzutreffenden Warnungen: Eine lernförderliche Wirkung wird nicht „automatisch“
durch den bloßen Einsatz neuer Medien hervorgerufen. Die Aufgabe der Lehrkräfte
besteht demnach darin, unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile passende
Lernarrangements zu planen, damit neue Medien zu einer Entlastung, anstatt zu
einer Belastung für alle Beteiligten im Lernprozess werden. Gerade lernschwächere
SuS profitieren zwar von der besseren Visualisierung von Bewegungsabläufen,
jedoch kann sich leicht ein Zustand von Überforderung einschleichen, was die
kognitive Verarbeitung betrifft. Als sehr positiv stellte sich bspw. der Einsatz von
V
Tablets zur Förderung von Gruppenarbeiten im Sportunterricht heraus, wobei auch
hier die Planung im Vorfeld von entscheidender Bedeutung war.
Dem Sportlehrer stehen demnach zahlreiche Einsatzmöglichkeiten neuer Medien
zur Verfügung, die den Unterricht bereichern können, wovon einige in dieser Arbeit
anhand konkreter Beispiele aufgezeigt werden. Sicher ist, dass die im Vorfeld
getätigten Überlegungen, wie und mit welchem Ziel neue Technologien sinnvoll auf
den verschiedenen Klassen eingesetzt werden können, keine Zeitverschwendung
darstellen. Im Gegenteil, sie sind Voraussetzung für einen gewinnbringenden
technologiegestützten Sportunterricht. Durch die immer leichtere Bedienung neuer
Medien müssen auch sog. „Technikmuffel“ den Einsatz innovativer Geräte für
Schulzwecke nicht scheuen. Damit sich die Sportlehrer die Potentiale neuer Medien
noch mehr zu eigen machen, sind Fortbildungen in diesem Bereich unverzichtbar.
Des Weiteren müssen die Schulen bzw. das Bildungswesen bereit sein, in
entsprechende infrastrukturelle Veränderungen zu investieren. Auf diese Weise
können sich neue Medien im Schulwesen leichter etablieren wohlwissend, dass
technologiegestützter Unterricht nicht von vornherein „besser“ ist, sondern vielmehr
eine andere Art von Lehren und Lernen ermöglicht.