Raschpëtzer - Ein Relikt römischer Ingenieurskunst
eduPôle Meeting Raum im Gebäude X nach gleichnamigem Relikt benannt.
mercredi 10 février 2016/Catégories: A LA UNE
Beim “Raschpëtzer'' - Qanat im Wald von Helmsingen handelt es sich um ein unterirdisches Aquädukt-System zur Trinkwasserversorgung des damaligen römischen Siedlungsraums in den heutigen Gemeinden Walferdingen und Steinsel. Mit seinen 700 Metern Länge und einer maximalen Tiefe von 36 Metern verfügt es trotz seines sehr hohen Alters noch immer über eine Förderleistung von 180 Kubikmetern Trinkwasser pro Tag. Das Bauwerk ist ein bedeutendes Relikt römischer Ingenieurskunst.
Die Anlage wurde um 130 n. Chr. errichtet. Die Technik des Qanat, der unterirdischen Wasserversorgung durch den Bau von Tunnel und Schächten, stammt eigentlich aus den Wüstengebieten des persischen Raums. Die Römer nutzten ebenfalls diese Technik in ihren Siedlungsgebieten. Das Qanat-Verfahren, auch Lichtlochverfahren genannt, besteht darin, senkrechte Schächte in regelmäßigen Abständen bis zum gleichen Niveau abzuteufen und diese dann unterirdisch mit einem fast horizontalen Stollen zu verbinden. Ein ausgeschilderter Themenpfad im Helmsinger Wald führt Besucher zu den einzelnen Schächten und gibt anhand von Schautafeln Erläuterungen zur Funktionsweise der Anlage.
Ein neues Buch von Nicolas Kohl mit dem Titel “Mit dem Raschpëtzer-Wasser hinab ins römische Siedlungsgebiet” geht chronologisch bis zum letzten Stand der Forschung zu diesem Thema vor. Das Buch ist erhältlich bei der Gemeindeverwaltung Walferdingen.
(Quelle: Luxemburger Wort, Olivier Halmes)
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